Arbeitskalender im Jahresverlauf

Der Jahresarbeitskalender gibt einen Überblick über die in den jeweiligen Monaten zu erledigenden Arbeiten.

 

Der Jahresrhythmus eines Bienenvolkes passt sich immer dem Rhythmus der Natur an. Deshalb ist der Jahresarbeitskalender nur ein Rahmen, den man in jedem Jahr aufs Neue den tatsächlichen Verhältnissen im Bienenvolk und in der Natur anpassen muss.

Jedes Jahr und auch jedes Volk ist anders und man sollte sich vor, während und nach einem Eingriff im Volk fragen, was ist das Richtige in diesem Moment für die Bienen. Das heißt, auf der Grundlage der letzten Nachschau überlege ich, wie könnte es heute aussehen, was erwarte ich zu sehen? Davon ausgehend rüste ich mit dem entsprechenden Material aus. Stockmeißel, Smoker und Imkerkleidung sind sowieso immer dabei. Je nach Jahreszeit sollte man ausgebaute Waben, Mittelwände oder Honigräume dabei haben.

Vor dem Öffnen schaue ich erstmal, was am Flugloch so los ist. Hieraus – und auch aus dem Gemüll – lassen sich schon einige Rückschlüsse ziehen, wie es im Volk aussieht (Buchtipp: Am Flugloch von H. Storch).

 

Bei der Durchsicht selbst richtet sich der entsprechende Eingriff nach dem was ich tatsächlich vorfinde (z. B., wenn im Frühjahr ca. um die Kirschblüte Mitte April herum die Völker schon auf 9 bis 10 Waben sitzen und es vielleicht 3 bis 4 Brutwaben gibt, bedeutet dies, dass man schnellstmöglich Raum gibt, sprich einen Honigraum aufsetzt. Warum? Die 3 bis 4 Brutwaben bedeuten, dass in den nächsten 2 Wochen bis zu 20.000 Bienen schlüpfen, also zusätzlich 6 bis 8 Brutwaben besetzen werden. Wird jetzt keine Erweiterung vorgenommen, platzt der Bien „aus den Nähten“ und die „Schwarmgefahr“ erhöht sich. Ein anderes Beispiel: Mitte April wollte man eigentlich einen Honigraum aufsetzen, aber bei der Durchsicht stellt sich heraus, dass die Bienen erst 5 Wabengassen besetzen. Hier heißt es einengen und das Volk aufbauen bevor man den Honigraum aufsetzt.)

 

Man muss also immer auf das reagieren, was sich wirklich im Volk tut und abschätzen, wohin wird die Entwicklung des Volkes in den nächsten Wochen gehen.

 

Die Dynamik des Volkes entscheidet über den Eingriff, nicht der Imker.

 

Um sich die Gegebenheiten im Volk besser merken zu können, bietet sich das Führen einer Stockkarte an. In diese trage ich z. B. ein, ob ich Mittelwände gegeben, den Honigraum aufgesetzt, den Baurahmen geschnitten habe oder sonstige für mich wissenswerte Dinge. Dieses Wissen erleichtert den Überblick und hilft die nächste Durchschau zu planen.

 

Zur vereinfachten Übersicht ein Jahresüberblick in Stichpunkten zum Herunterladen oder Ausdrucken:

Arbeitsplan für den Jahresablauf.pdf
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