Mit dem Schied wird der verfügbare Brutraum begrenzt. Vor dem Schied bleiben nur die Brutwaben sowie zwei flankierende Futterwaben. Durch die Begrenzung verringert sich die Gefahr, dass das Brutnest ‚verhonigt‘. Die Bienen werden gezwungen, den eingetragenen Nektar im Honigraum zu lagern. Während der Monate April bis Juli sind so ca. 7 – 8 Waben vor dem Schied.
Hinter dem Schied können Futterwaben bzw. Pollenwaben (Pollenbretter erhöhen die Schwarmgefahr!) ‚gelagert‘ werden.
Achtung: Nie Waben mit Brut hinter das Schied setzen. Die Bienen ziehen sich zur Pflege der Brut hinter das Schied, auch die Königin wird hier weiter stiften.
Bei der Ernte immer einen zumindest teilweise gefüllten Honigraum belassen. Da im Brutraum kaum Futter vorhanden ist, besteht ansonsten die Gefahr des Verhungerns. Beim Abernten wird aus demselben Grund sofort gefüttert.
Schied im März:
Einengen der Völker auf die unbedingt benötigte Anzahl der Waben. Danach schrittweises Erweitern durch einzelne Mittelwände.
Grundsätzlich sollten nur so viele Waben verbleiben, dass die vorhandenen Bienen diese auch bei kühlem Wetter komplett besetzen. Die belassenen Waben werden im Block an eine Beutenseite gerückt. Die Anordnung zu den Nachbarwaben bleibt dabei erhalten. Diese Reihenfolge darf nicht geändert werden. Eine neue Zusammenstellung der Waben würde den Wärmehaushalt erheblich stören mit allen negativen Auswirkungen auf die Frühjahrsentwicklung.
Alle nicht komplett von Bienen besetzte Waben werden entfernt (Randwaben).
Alte und leere Waben werden entnommen und das Schied gesetzt. Entnommene Waben mit Futterresten (bzw. Pollenbretter) werden bis zur Freigabe des Honigraums zum Ausräumen hinter das Schied gestellt.
Der Leerraum hinter dem Schied wird zu dieser Zeit genutzt, um den Bienen Futterreste auf den entnommenen Waben zum Umtragen anzubieten. Dazu werden die Zelldeckel auf den entnommenen Waben mit dem Stockmeißel angerissen. Die Bienen tragen in relativ kurzer Zeit das Futter von den Waben außerhalb der geschlossenen Wohnung (so empfinden die Bienen ihren durch das Schied abgeschlossenen Wabenblock) und lagern es nahe der Brut wieder ein.
Ca. 5 - 6 kg Futter belassen.
Schied im April:
Das wachsende Brutnest wird je nach Bedarf durch Drohnenrahmen und Mittelwände ergänzt.
Sobald die ersten größeren Brutflächen schlüpfen, wachsen die Völker und müssen erweitert werden. Sie erhalten die erste Mittelwand aber erst, wenn sie das Brutnest bis an die Randwaben ausgedehnt haben. Der Honigraum und die Randwaben müssen bereits gut mit Bienen besetzt sein.
Zusammen mit der ersten Mittelwand wird auch der Drohnenrahmen eingehängt. Der Drohnenrahmen wird an die Brutwaben, direkt vor das Schied gehängt.
Stellung und Bedeutung der Drohnenwabe im „angepassten Brutraum“:
Der Drohnenrahmen als letzte Wabe vor dem Schied bringt mehrere Vorteile:
1. Die Bienen legen neben der Drohnenwabe, wenn sie außen am Brutnest steht, keinen Pollenvorrat an. Die anschließenden Rähmchen werden ausschließlich mit Brut belegt. So ergibt sich ein geschlossenes Brutnest, das bis an die gegenüberliegende Randwabe reicht.
2. Als Pollenvorrat dient nur die letzte Wabe an der Beutenwand. Das verhindert eine unnötige Schwarmlust.
3. Die Drohnenwabe lässt sich neben dem Schied schnell kontrollieren ohne den Bien zu stören. Da die Drohnenwabe Schwarmzellen magisch anzieht, kann man hier bereits sehr effektiv eventuelle Schwarmstimmung ablesen.
4. Mit dieser Anordnung der Drohnenwabe außen vor dem Schied lässt sich der gesamte Brutraum „steuern“.
Beim Aufsetzen des Honigraums werden die Altwaben aus dem Leerraum hinter dem Schied entfernt und ab jetzt der Raum hinter dem Schied freihalten.
Schied im Mai:
Bei weiterem Anstieg der Bienenpopulation muss eventuell eine weitere Mittelwand gegeben werden. Zusätzliche Mittelwände sind jedoch nur erforderlich, wenn zur Zeit der Apfelblüte alle Brutwaben inkl. Randwabe voll (bis in die Ecken) mit Brut belegt sind und sogar auf der Randwabe Brut gepflegt wird.
Die letzte Mittelwand wird etwa zur Zeit der Apfelblüte gegeben. Die Anzahl und Stellung der Brutwaben bleibt während der gesamten Saison erhalten. Die Völker sitzen – je nach Leistungskraft der Königin – auf 7 – 9 Brutwaben. Der Raum hinter dem Schied bleibt weiter frei. Es darf auf keine Mittelwand als „Reserve“ hier eingehängt werden. Nur wenn eine sehr leistungsstarke Königin auf den Randwabe außen noch Arbeiterinnenbrut anlegt wird noch eine weitere Mittelwand gegeben.
Schied im Juli:
Beim Abernten des Honigs wird der Schied entfernt und somit der Brutraum vollständig freigegeben. Der freie Raum wird mit Mittelwänden aufgefüllt (zum Einlagern des Winterfutters). Diese werden unter Flüssigfuttergaben zügig ausgebaut.
Wenn nur auf 11 Waben erweitert und das Schied gesetzt wird, bleibt immer die Möglichkeit ohne große Störung des Biens Waben durch seitliches Abrücken zu lösen (z. B. Futterkranzprobe). Auf 11 Waben kann genug Winterfutter eingelagert werden.
10 x 2,8 kg = 28 kg